Die Verträglichkeit von Lebensmitteln ist allerdings individuell sehr unterschiedlich: Was einem Patienten hilft, kann einem anderen Probleme bereiten. Das Führen eines Ernährungstagesbuches und eine professionelle Ernährungsberatung können Ihnen helfen, die für Sie problematischen Speisen, Getränke und Ernährungsgewohnheiten zu entlarven und persönliche Empfehlungen zu definieren.
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Lese-Tipp:
Ernährungsberatung bei Darmproblemen – individuell abgestimmt auf Ihre Symptome
Ernährungstipps bei Durchfall
Von Durchfall spricht man, wenn jemand mindestens dreimal am Tag sehr weichen oder dünnflüssigen Stuhlgang hat. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von viralen Infektionen über psychosomatische Störungen bis hin zu chronischen Darmerkrankungen. Konnte vom Arzt eine solche Erkrankung ausgeschlossen werden, hilft oft eine vorübergehende Ernährungsumstellung.
- Bevorzugen Sie beim Obst wasserarme Sorten wie Bananen oder Aprikosen. Bananen enthalten den Ballaststoff Pektin, der im Darm aufquillt, Flüssigkeit bindet und den Stuhl fester macht.
- Verzichten sie auf Joghurts, stark angebratene Lebensmittel, wärmebehandelte Milchprodukte und H-Milch, da sie den Darm zu sehr belasten.
- Bevorzugen Sie bei Brot / Brötchen fein gemahlene Vollkornprodukte und verzichten Sie bei Nudeln und Reis auf die Vollkornvariante. Kartoffeln sind als Püree besser verträglich.
- Trinken Sie Wasser mit Flohsamenschalen, sie binden Flüssigkeit im Darm und regulieren so die Verdauung.
- Meiden Sie Kaffee und Alkohol, denn sie können die Frequenz und Volumen des Stuhlgangs erhöhen.
- Verzichten Sie auf scharfe Gewürze, da sie die Weiterleitung des Stuhlgangs beschleunigen.
- Trinken Sie viel (stilles Wasser oder Tee), um die verlorene Flüssigkeit wieder auszugleichen.
Ernährungstipps bei Verstopfung
Eine Verstopfung liegt vor, wenn Stuhl weniger als dreimal in der Woche abgesetzt wird. In den meisten Fällen ist die Ursache dafür harmlos. Hält die Darmträgheit allerdings länger an oder tritt sehr plötzlich auf, kann es sich dabei um eine ernstzunehmende Erkrankung handeln. Konnte vom Arzt oder der Ärztin eine solche Erkrankung ausgeschlossen werden, hilft oft eine Änderung des Lebensstils: Sie beinhaltet regelmäßige Bewegung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und eine ballaststoffreiche Ernährung.
- Bei Darmträgheit wird empfohlen, täglich 35 g Ballaststoffe aufzunehmen.
- Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Nüsse sind ballaststoffreich.
- Verwenden Sie bevorzugt wasserlösliche Ballaststoffe (in Obst, Gemüse, Flohsamen).
- Beginnen Sie mit kleinen Mengen und steigern Sie diese langsam je nach Verträglichkeit.
- Gut verträgliche Ballaststoffe befinden sich zum Beispiel auch in zarten Haferflocken oder Getreideflocken, Kartoffeln, Brot aus fein gemahlenem Vollkornmehl, Karotten, Spinat, Gemüsesuppen und Blattsalaten.
- Hülsenfrüchte, Zwiebeln, Nüsse und Kohlgemüse dagegen sollten eher sparsam verwendet werden, da sie schwer verträgliche Ballaststoffe enthalten.
- Bevorzugen Sie wasserreiche Obstsorten wie Birnen, Äpfel, Weintrauben.
- Verzehren Sie probiotische Joghurts oder Buttermilch, denn sie wirken sich positiv auf die Stuhlbeschaffenheit und die Darmbewegung aus.
- Scharfe Gewürze und Wasser mit Kohlensäure sind erlaubt, da sie die Darmtätigkeit anregen.
Ernährungstipps bei Blähungen
Verdauungsbeschwerden, die mit Blähungen einhergehen, können vielfältige Ursachen haben. Bei chronischen Blähungen sollte geklärt werden, ob eine behandlungsbedürftige Erkrankung zugrundliegt. Ist dies nicht der Fall, kann eine Ernährungsumstellung dazu beitragen, die Beschwerden zu bessern.
- Ernähren Sie sich ballaststoffarm, denn einige Ballaststoffe können Blähungen verstärken.
- Verzichten Sei auf typische blähende Lebensmittel wie Zwiebeln, Lauch, Bohnen, Kohl und Hülsenfrüchte.
- Bevorzugen Sie gekochtes Gemüse und essen Sie nur wenig Rohkost, da rohe Lebensmittel den Darm belasten.
- Bevorzugen Sie Tiefkühl-Gemüse. Beim Gefrieren wird ein Großteil der Zellen aufgebrochen, das erleichtert die Verdauung und mindert Blähungen.
- Versuchen Sie nicht mehr als zwei Portionen frisches Obst am Tag zu essen. Kombinieren Sie das Obst mit Fett oder Eiweiß, so ist es besser verträglich.
- Meiden Sie Süßstoffe und Getränke mit Kohlensäure, da diese Blähungen fördern.
- Essen Sie langsam und kauen sie sorgfältig, so schlucken Sie weniger Luft beim Essen.
Wir hoffen, unsere Ernährungtipps sind hilfreich, wenn es um Durchfall, Blähungen oder Verstopfung geht. Erhalten Sie weitere Ernährungstipps in unserem
Ratgeberbereich „Darmfreundliche Ernährung“