Ernährungsberatung bei Darmproblemen - individuell abgestimmt auf Ihre Symptome

Reizdarm-Kompass, Magen-Darm-Störungen
Bei vielen Darmerkrankungen, die mit Durchfall, Krämpfen und Blähungen einhergehen, wie das Reizdarmsyndrom oder Colitis ulcerosa spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle. Welche Lebensmittel sind gut für meinen Darm? Was darf ich essen, was nicht? Hier gibt es insgesamt nur wenige allgemeingültige, wissenschaftlich gesicherte Ernährungsregeln, sondern es gilt vielmehr: Was ein Betroffener/eine Betroffene gut verträgt, kann bei einem/einer anderen Beschwerden verursachen. Daher ist es wichtig – gemeinsam mit einem/einer professionellen Ernährungsberater:in – Empfehlungen zu definieren, die an Ihre persönlichen Beschwerden und Ihren jeweiligen Krankheitsverlauf angepasst sind.
Ein Ernährungsberater spricht mit einer Patientin

Um Ihre speziellen Problem-Lebensmittel oder -Situationen zu entlarven, kann ein Ernährungs-Symptom-Tagebuch (Download siehe unten) hilfreich sein. 

Finden Sie gemeinsam mit Ihrem/Ihrer persönlichen Ernährungsberater:in Ihren individuellen Weg: 

  • Vermeiden Sie eine durch die Krankheit bedingte Mangelversorgung mit Nährstoffen. 
  • Minimieren Sie belastende Beschwerden wie Krämpfe und Durchfälle…
  • …und verbessern Sie so deutlich Ihre Lebensqualität!

Bei welchen Erkrankungen ist eine Ernährungsberatung sinnvoll?

Es gibt eine Vielzahl von Darmerkrankungen, bei denen eine Ernährungstherapie hilfreich sein kann. Dazu gehören Lebensmittelunverträglichkeiten, das Reizdarmsyndrom, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn, Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, aber auch Krankheiten außerhalb des Darms wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus, rheumatische Erkrankungen und viele mehr.  

Wie finde ich die richtige Ernährungsberatung?

Bei der Suche nach einer Ernährungsberatung ist generell darauf zu achten, dass man zu einem/einer „zertifizierten Diätassistenten:in“, „Ernährungsmediziner:in“ oder „Ernährungswissenschaftler:in/Ökotrophologen:in“ geht – denn „Ernährungsberater:in“ ist kein geschützter Begriff, d.h. jeder kann sich so nennen, auch ohne Qualifikation.

Achten Sie z.B. auf Zertifizierungen der folgenden Verbände, bei denen Sie auch direkt nach Expert:innen in Ihrer Region fragen können:

  • DGE – Ernährungsberater:in der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)
  • VDOE – Zertifikat Ernährungsberater:in VDOE des Berufsverbands Oecotrophologie e. V. (VDOE)
  • VFED – Qualifizierte Diät- und Ernährungsberater:in, Verband für Ernährung Diätetik e. V. (VFED)
  • VDD – Fortbildungszertifikat des Verbandes der Diätassistent:innen – Deutscher Bundesverband e. V. (VDD)
  • QZE - Qualitätszertifikat Ernährungsmedizin der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin e. V. (DGEM)

Sinnvoll ist auch der Besuch einer speziellen Ernährungsstation in einer Klinik mit Darmschwerpunkt. Hier gibt es auf jeden Fall Ernährungsberater:innen mit entsprechender Qualifikation wie zum Beispiel am Klinikum Bamberg oder im Institut für Darmgesundheit und Ernährung am Israelitischen Krankenhaus in Hamburg.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten einer Ernährungsberatung?

Wenn der Verlauf Ihrer Erkrankung durch eine Änderung der Ernährung positiv beeinflusst werden kann, beteiligen sich die Krankenkassen an den Kosten. Hierfür ist eine sogenannte ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung von Ihrem/Ihrer Haus- oder Facharzt/ärztin nötig. Dafür ist kein besonderes Formular erforderlich. Viele Praxen verwenden dafür einfach einen Überweisungsschein zur Ernährungsberatung und führen dort die Diagnose auf. Der Arzt/die Ärztin bestätigt damit, dass bei Ihnen eine Erkrankung vorliegt, die durch eine Ernährungsberatung positiv beeinflusst werden kann. Viele Krankenkassen übernehmen dann in der Regel bis zu 85% der Kosten, einige sogar bis 100%, wenn die Ernährungstherapie durch einen von der Krankenkasse anerkannte Beratungsstelle erfolgt. Meist werden fünf Termine bezuschusst. 

Was sind die ersten Schritte zur Ernährungsberatung?

  • Lassen Sie sich von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin (Haus- oder Facharzt/ärztin) eine „ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung“ ausstellen. Hier wird unter anderem die Erkrankung aufgeführt, wegen der die Ernährungsberatung durchgeführt werden soll.
  • Suchen Sie sich einen/eine qualifizierte Ernährungsberater:in (s.o.) und lassen Sie sich einen Kostenvoranschlag erstellen.
  • Reichen Sie diesen zusammen mit der Notwendigkeitsbescheinigung vor Behandlungsbeginn bei Ihrer Krankenkasse ein.
  • Liegt die Genehmigung der Krankenkasse vor (sie enthalt auch den genauen Zuzahlungsbetrag), kann die Ernährungstherapie beginnen. 

Wie läuft die Ernährungsberatung ab, was erwartet Sie bei einer Ernährungsberatung?

In der ersten Stunde erfolgt ein sogenanntes Anamnese-Gespräch. Der/die Ernährungsberater:in verschafft sich hierbei einen Überblick über den jeweiligen Krankheitszustand, die ernährungsrelevanten Beschwerden und die aktuellen Ernährungsgewohnheiten. Auf dieser Grundlage wird dann ein individueller Ernährungsplan erstellt, der auf Ihre persönlichen Beschwerden und Verträglichkeiten sowie Ihren jeweiligen Krankheitsverlauf angepasst ist. Einige Ernährungsberater:innen bitten Ihre Patient:innen schon vor diesem ersten Gespräch um das mehrtägige Führen eines Ernährungs-Symptom-Tagesbuchs (Download siehe unten). Dieses wird dann mit Ihnen besprochen und ermöglicht oft schon im Rahmen des Anamnese-Gesprächs, erste Anpassungen Ihrer Ernährungsgewohnheiten vorzunehmen.

In den folgenden Beratungsstunden werden dann sukzessive Änderungen an Ihrer Ernährung vorgenommen, gemeinsam bewertet und immer wieder angepasst. Am Ende steht Ihr ganz persönlicher, maßgeschneiderter Ernährungsplan, der Sie möglichst optimal mit allen Nährstoffen versorgt und gleichzeitig Ihre Beschwerden so reduziert, dass sich Ihre Lebensqualität deutlich verbessert. 

Wir wünschen Ihnen gute Besserung!

Hier finden Sie das Ernährungs-Symptom-Tagebuch als PDF Download