Diese Lebensmittel sollten Sie bei einem Colitis ulcerosa Schub meiden

Darmfreundliche Ernährung, Magen-Darm-Störungen
Hier sieht man eine Frau die Bauchschmerzen hat
Wer bei einer Colitis ulcerosa einen Schub erlebt, meidet ganz automatisch bestimmte Lebensmittel. Das ist auch gut so, denn es gibt einige davon, die den Darm belasten und Entzündungen fördern können.

Bei der Autoimmunerkrankung Colitis ulcerosa kann sich die Darmschleimhaut entzünden und Geschwüre bilden. So kommt es zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Krämpfen, Blähungen und Durchfällen; das meist schubweise. Die Erkrankung wechselt zwischen symptomarmen bis ‐freien Zeiten und akuten Phasen mit starken Darmproblemen.

Darm entlasten und Unverträgliches vermeiden

Besonders bei einem entzündlichen Schub ist das Ziel, den Darm zu entlasten und den Gesundheitszustand sowie den Verlauf der Krankheit zu verbessern. In der sogenannten Remissionsphase wird eine leichte Vollkost mit vielen Vital‐ und Ballaststoffen empfohlen. Gemieden werden sollten Lebensmittel und Zubereitungsarten, die Beschwerden auslösen. So kann die beschwerdefreie Zeit verlängert werden. Auch in der akuten Phase gelten diese Empfehlungen, aber häufig werden bei einem Schub viele Lebensmittel nicht so gut vertragen und deswegen auch gemieden. Dadurch kann es zu einer Mangelernährung kommen. Damit ein Mangel verhindert wird sollten Colitis ulcerosa‐Patient:innen auf eine abwechslungsreiche Kost mit vielen Nährstoffen setzen. Da es nicht DIE Diät für Colitis ulcerosa gibt, muss jeder einen individuellen Weg finden.

Auf was sollten Sie bei einem Schub achten?

In der Akutphase, während eines entzündlichen Schubs, werden oft nur wenige Lebensmittel vertragen. Welche Sie meiden sollten erfahren Sie hier:

Zuckerarten meiden
Oft kommt es zu Unverträglichkeit auf Zuckerarten und Zuckeralkohole. Je nach Verträglichkeit sollten deshalb laktosehaltige Lebensmittel wie Milch und Milchprodukte, zum Beispiel Hüttenkäse, Sahne, Frischkäse oder Ricotta gemieden werden. Auch der Einfachzucker Fruktose kann zu Beschwerden führen. Wer bei sich eine Fruchtzuckerunverträglichkeit feststellt, sollte ebenfalls fruchtzuckerreiches Obst wie Trockenobst, Aprikosen, Kirschen, Feigen, Datteln, Mangos oder Weintrauben vom Speiseplan streichen. Zudem sind eine große Menge an süßen Drinks und Säfte tabu. Studieren Sie am besten die Zutatenliste von den Supermarktprodukten, denn diese Zuckerarten können sich auch in Saucen, Wurst, Fertigprodukten, Konserven, aromatisiertem Wasser, Fruchtjoghurts oder Puddings verstecken. Ergänzend sind Süßungsmittel mit Fruktose sowie Zuckeralkohole ein Problem für den Darm. Verzichten Sie deshalb auf Agavensirup, Apfeldicksaft, Maissirup, Honig, Xylit, Erythrit, Sorbit, zuckerfreie Bonbons und Kaugummis.

Den Darm schonen
Auch Ballaststoffreiches, stark Blähendes wie Hülsenfrüchte, Brokkoli, Knoblauch und Zwiebeln sowie Glutenhaltiges wie Weizen, Gerste, Roggen und Grünkern können für Beschwerden verantwortlich sein. Ebenso belasten schwer verdauliche Gemüsearten und Produkte wie größere Mengen Samen und Nüsse, hartschaliges Obst im rohen und ungeschälten Zustand (Äpfel, Birnen, Trauben, Paprika, Tomaten), Pilze, Spargel, Blattpinat, Rhabarber, Gurke, grüne Paprika, Salat, grobe Vollkornprodukte und Müslis den Darm.

Entzündungsförderliches streichen
Da es sich bei einer Colitis ulcerosa um eine Entzündung handelt, sind entzündungsförderliche Lebensmittel und Produkte Gift für die Erkrankung. So fördern Fleisch, viele Fertiggerichte, fettreiche Wurst und Fast Food die entzündlichen Prozesse im Körper. Insbesondere Zucker, Süßigkeiten, schnell verwertbare Kohlenhydrate, wie süße Backwaren, Kuchen, Weißbrot, weiße Nudeln, frisches Brot sowie Limonaden verschlimmern die Symptome. Meiden Sie außerdem Alkohol, denn dieser Stoff ist pures Gift und belastet den Magen‐Darm‐Trakt, die Leber und schwächt das Immunsystem.

Auch die Art wie wir essen und trinken kann zu Problemen führen
Nicht nur was wir essen trägt zum Verlauf der Erkrankung bei, sondern auch wie wir essen. So sind eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr, zu große Mahlzeiten oder zu spätes Essen nicht zu empfehlen. Auch sehr kalte und sehr heiße Speisen und Getränke, Drinks mit Kohlensäure, sehr fettreiche Speisen, scharfe Gewürze und Geräuchertes verstärken die Beschwerden.

Hier noch einmal die schwer verträglichen Lebensmittel, die möglicherweise zu Beschwerden führen können:

  • laktosehaltige Lebensmittel wie Milch und Milchprodukte, zum Beispiel Hüttenkäse, Sahne, Frischkäse, Speiseeis oder Ricotta
  • fruchtzuckerreiches Obst wie Trockenobst, Aprikosen, Kirschen, Feigen, Datteln, Mangos oder Weintrauben
  • große Mengen an süßen Drinks und Säften
  • fruktosehaltige Produkte wie Saucen, Wurst, Fertigprodukte, Konserven, aromatisiertes Wasser, Fruchtjoghurts oder Puddings
  • Süßungsmittel wie Agavensirup, Apfeldicksaft, Maissirup, Honig, Xylit, Erythrit, Sorbit
  • Produkte mit Zuckeralkoholen wie zuckerfreie Bonbons und Kaugummis, Müsliriegel, Müsli, zuckerreduzierte Lebensmittel
  • Ballaststoffreiches, stark Blähendes wie Hülsenfrüchte, Brokkoli, Knoblauch und Zwiebeln
  • Glutenhaltiges wie Weizen, Gerste, Roggen und Grünkern
  • schwer Verdauliches wie größere Mengen Samen und Nüsse, hartschaliges Obst im rohen und ungeschälten Zustand, Pilze, Spargel, Blattspinat, Rhabarber, Gurke, grüne Paprika, Kopfsalat, grobe Vollkornprodukte und Müslis
  • entzündungsförderliche Lebensmittel und Produkte wie Fleisch, Fertiggerichte, fettreiche Wurst, Fast Food, Zucker, Süßigkeiten, Backwaren, Kuchen, Weißbrot, weiße Nudeln, frisches Brot sowie Limonaden und Alkohol
  • sehr kalte und sehr heiße Speisen und Getränke, Drinks mit Kohlensäure, sehr fettreiche Speisen, scharfe Gewürze und Geräuchertes

Tipp: Achten Sie bei der Lebensmittelauswahl darauf, dass diese trotz der Einschränkungen bunt und vielfältig sind, damit ausreichend Nährstoffe auf dem Teller landen. Mit einer schonenden und vitalisierten Ernährung können die Selbstheilungskräfte und die Genesung unterstützt werden.

Wenn das Essen nicht mehr funktioniert: Künstliche Ernährung

Wenn bei einem starken Schub oder nach einer Operation die normale Nahrungsaufnahme nicht mehr richtig funktioniert, kann mit einer künstlichen Ernährung die Nährstoffversorgung gesichert werden. So wird die Verdauung ruhiggestellt, da der Magen‐Darm‐Trakt umgangen wird. Eine enterale oder parenterale Ernährung wird in der Klinik unter medizinischer Aufsicht durchgeführt.