Weniger Beschwerden mit einer entzündungshemmenden und darmschonenden Ernährung bei Colitis ulcerosa

Darmfreundliche Ernährung, Magen-Darm-Störungen
Eine Frau schneidet Gemüse in den Kochtopf für eine gesunde Ernährung
Ziel der Therapie bei einer Colitis ulcersosa ist es, Schübe in der Ruhephase zu verhindern und die beschwerdefreie Zeit zu verlängern. Mit einer entzündungshemmenden und darmschonenden Ernährung kann die Behandlung und das Wohlbefinden unterstützt werden.

Die Autoimmunerkrankung Colitis ulcerosa gehört zu den häufigsten chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Da sich in der Darmschleimhaut Entzündungen und Geschwüre bilden können, kommt es zu Beschwerden wie Bauchschmerzen, Krämpfen, Blähungen und Durchfällen. Die Krankheit verläuft meist schubweise und in verschiedenen Phasen. Die symptomfreie Zeit ist bekannt als Ruhephase und zeichnet sich mit wenigen Beschwerden aus. Im Gegensatz zur Akutphase, die charakterisiert von starken Symptomen und Darmproblemen ist.

Mit der passenden Ernährung die Therapie unterstützen

Die Ernährung spielt bei dieser Erkrankung eine wichtige Rolle, jedoch gibt es nicht DIE Colitis‐ulcerosa‐Diät. Die Ernährungsempfehlungen bei Colitis ulcerosa sind individuell und bei jedem Betroffenen unterschiedlich. Gerade wer unter Darmproblemen leidet, meidet bestimmte Lebensmittel oder der Darm kann verschiedene Nährstoffe nicht richtig verwerten. Das kann schnell zu einer Mangelernährung führen und das Krankheitsbild möglicherweise verschlimmern. Darum ist für Colitis-ulcerosa‐Patienten eine ausgewogene Ernährung von großer Bedeutung. So ist in der Ruhephase eine leichte Vollkost, mit vielen Vital‐ und Ballaststoffen empfehlenswert. Gemieden werden sollten Lebensmittel und Zubereitungsarten, die Beschwerden auslösen. Dann können Schübe verhindert und die beschwerdefreie Zeit verlängert werden. Dabei unterstützt eine entzündungshemmende und darmschonende Ernährung die Therapie.

Ernährung gegen Entzündungen im Darm

Eine antientzündliche Ernährung besteht aus einer vorwiegend pflanzlichen Kost mit frischem Gemüse, zuckerarmen Obst, Nüssen, pflanzlichen Ölen, milden Gewürzen wie Kurkuma, Kräutern und Vollkornprodukten. Diese Lebensmittel stärken das Immunsystem und schützen die Zellen. Nur ein fittes Abwehrsystem kann tatkräftig gegen Entzündungen kämpfen und entzündlichen Prozesse ausbremsen. So ist auch eine gesunde Darmflora von Vorteil und entsprechend sind auch probiotische und ballaststoffreiche Lebensmittel förderlich. Insbesondere Omega‐3‐Fettsäuren wirken antientzündlich und aktivieren die Immunzellen. Setzen Sie deswegen auch auf fettreichen Fisch, Nüsse, Leinsamen und pflanzliche Öle (Leinöl, Rapsöl, Olivenöl).

Antioxidantien schützen unsere Zellen

In Gemüse und Obst stecken jede Menge Antioxidantien, welche Entzündungen lindern können. Die besten Zellschützer sind zum Beispiel Heidelbeeren, Äpfel, Süßkartoffeln und Rote Bete sowie grünes Gemüse wie Spinat, Petersilie, Pak Choi, Postelein, Broccoli oder Staudensellerie. Schon drei Handvoll Gemüse und zwei Handvoll Obst am Tag reichern den Speiseplan mit einem gesunden Vitalstoff‐Mix an. Auch eine Tasse Kaffee oder grünen Tee wirken antientzündlich und zellschützend. Hier muss bei einer Colitis ulcerosa immer auf die individuelle Verträglichkeit geachtet werden.

Darmschonende Ernährung

Neben einer entzündungshemmenden Ernährung ist eine darmschonende Kost empfehlenswert. In der Ruhephase sollte die Ernährung ausgewogen sein und aus einer leichten Vollkost bestehen. So sind fein gemahlenes Vollkorngetreide, leicht verdauliches Gemüse, mildes Obst, Nüsse, Fisch, mageres Fleisch und Eier geeignet. Besonders Lebensmittel wie Frittiertes, Fettiges, Geräuchertes, Paniertes, stark Gewürztes, zu heiße und zu kalte Speise sollten gemieden werden. Zum schonenden Kochen eignet sich am besten ein Dampfgarer oder das Dünsten. 

Do’s & Dont’s bei der Bauchschmeichler‐Kost:

Do´s:

  • mildes und verträgliches Gemüse, das schonend zubereitet wurde (gedünstet, gedämpft und püriert)
  • Sauermilchprodukte in Naturform (je nach Verträglichkeit)
  • zuckerarmes und mildes Obst in Maßen
  • Nüsse und Samen (gemahlen oder als Mus) in den Speiseplan einbauen
  • fein geschrotetes oder gemahlenes Getreide und deren Produkte, insbesondere Hafer, mit löslichen und unlöslichen Ballaststoffen sollten täglich auf dem Speiseplan stehen
  • mageres Fleisch und fettreicher Fisch sowie Bio‐Eier liefern gute Eiweiße und Fette
  • verwenden Sie hochwertige Öle, wie Lein‐, Raps‐, Nuss‐ und Olivenöl
  • reichlich Wasser trinken (mind. 1,5 bis 2 Liter am Tag), am besten stilles Mineral- oder Leitungswasser
  • regelmäßig 5 kleine Mahlzeiten am Tag essen, gut kauen, entspannte Atmosphäre, moderate Bewegung

Übrigens: In der Akutphase, während eines entzündlichen Schubs , werden oft nur wenige Lebensmittel vertragen und es kommt häufig zu Unverträglichkeit auf Laktose, Fruktose oder Sorbit. Hier gelten besondere Empfehlungen, die den Dickdarm entlasten.

Dont´s

  • viel zuckerreiches und saures Obst und eine große Menge an süßen Drinks und Säften
  • blähendes Gemüse (Zwiebeln, Knoblauch, Kohl) und Hülsenfrüchte
  • viele schnellverwertbare Kohlenhydrate wie Süßigkeiten, süße Backwaren, Kuchen, Weißbrot, weiße Nudeln, frisches Brot sowie Zuckerreiches
  • grobe Vollkornbroten und Müslis
  • zuckerhaltige Getränke (Limonaden und Cola)
  • viele Fertiggerichte, fettreiche Wurst, fettes Fleisch , Fast Food
  • sehr fettreiche Speisen, scharfe Gewürze und Geräuchertes
  • sehr kalte und sehr heiße Speisen und Getränke mit Kohlensäure
  • je nach Verträglichkeit lactosereiche Milch und Milchprodukte

Achten Sie bei der Lebensmitelauswahl darauf, dass diese bunt und vielfältig ist, damit eine Vielzahl an Nährstoffen auf dem Teller landen. Mit dieser vitalisierenden Ernährung kann der Darm geschont und die Selbstheilungskräfte können unterstützt werden.